Gegen alle Widerstände
Eigentlich wollte Sybille Buhn ihr Studium an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj beginnen. Da es ab 1983 die von ihr favorisierte Fremdsprachenabteilung nicht mehr gab, entschied sie sich, stattdessen in Bukarest ein Lehramtsstudium zu beginnen. Hier lernte sie ihren jetzigen Mann Giancarlo, einen italienischen Lektor kennen. Durch diese Verbindung mit einem Ausländer, wurde die Securitate auf das Paar aufmerksam. Sybille wurde von nun an beschattet und von den Geheimdienstlern überwacht. Die Druckmittel wurden immer weiter erhöht, sodass schließlich die Papiere verschwanden oder der Schrank im Studentenwohnheim durchwühlt wurde und Klamotten abhanden kamen. Als diese Methoden keine Wirkung zeigten, wurde Sybille persönlich angesprochen und ihr deutlich gemacht, dass sie die Verbindung mit dem italienischen Lektor lösen solle. Durch diese Vorkommnisse sah sich Sybille gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Bestärkt wurde sie durch die Geburt ihres Sohnes Lars 1987 und ihrer Tochter Clelia 1988. Im Sommer 1988 stellte sie den ersten Antrag auf Ausreise und konnte schließlich, nach der rumänischen Revolution und dem Ende des Ceaușescu-Regimes, am 01. März 1990 über Ungarn nach Deutschland gelangen.