(Un)begrenzte Einreise - am Grenzübergang Friedrichstraße
Durch den Umzug nach West-Berlin 1985 erhielt Heinz-Dieter Schumacher die Reisegenehmigung in die DDR. Bei seinen zahlreichen privaten Reisen in den Osten überquerte er die Grenze meist am Bahnhof Friedrichstraße, auch als er dies zum ersten Mal tat. Zuvor hatten ihm Freunde geraten, sich unauffällig zu verhalten, um dort nicht festgehalten zu werden. Um zum Grenzübergang zu gelangen, fuhr er zum Bahnhof und musste die Grenzkontrollen passieren. Die Grenzübergänge waren manches Mal mit der intensiven Überprüfungen seiner Papiere verbunden, ein anderes Mal wurde ihm mit einem Wink die Zustimmung zur Einreise erteilt. Resopaltüren führten anschließend in den so genannten Tränenpalast, in welchem Heinz-Dieter Schumacher Menschen aus dem Osten beim Abschied oder in Erwartung ihrer Angehöriger sehen konnte. Nach dem Fall der Mauer erwartete Heinz-Dieter Schumacher seine Angehörigen aus dem Osten zuhause im Westen. Nach der Ankunft eines seiner beiden Großcousins wollte er dessen Bruder am 10. November 1989 am Bahnhof Friedrichstraße abholen. Dies scheiterte, da der Bahnhof völlig überlaufen war. Auf seinem Weg entdeckte Heinz-Dieter Schumacher zu seiner Freude viele neu entstandene Grenzübergänge. Als er nach Hause kam, war der Großcousin dort bereits eingetroffen. Somit traf sich die Familie zum ersten Mal im Westen, da nun keine Reisebeschränkungen mehr galten.